Der Zukunftsfonds ist ein Maßnahmenpaket des Bundes zur Stärkung des VC-Ökosystems. Ziel ist es, mit einem quantitativen und qualitativen Ausbau der Förderarchitektur des Bundes insbesondere die Finanzierungsmöglichkeiten in der kapitalintensiven Skalierungsphase von Start-ups zu stärken. Profitieren werden durch die verschiedenen Bausteine des Zukunftsfonds insbesondere Start-ups in der Wachstumsphase mit hohem Kapitalbedarf. Der Bund stellt hierfür 10 Mrd. EUR bereit. Darüber hinaus beteiligt sich das Sondervermögen des European Recovery Programs (ERP) und weitere Institutionen wie KfW, European Investment Fund (EIF), KfW Capital an verschiedenen Bausteinen des Zukunftsfonds. Mit der Koordination des Zukunftsfonds in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) wurde KfW Capital als nationaler, staatlicher VC-Fondsinvestor vom Bund beauftragt.
2021 hat die Bundesregierung beschlossen, Start-ups noch stärker zu fördern und damit die Dynamik, Erneuerung und Transformation unserer Wirtschaft gezielt voranzutreiben. Der "Beteiligungsfonds für Zukunftstechnologien" (Zukunftsfonds) ist einer der zentralen Bausteine der Start-up-Strategie der Bundesregierung. In der Presseerklärung zum Start des Zukunftsfonds (24.03.2021) wird u.a. der damalige Bundesfinanzminister und heutige Bundeskanzler Olaf Scholz zitiert:
Start-ups bzw. ihre Gründerinnen und Gründer sind Innovationstreiber. Sie setzen neue Ideen in die Praxis um, schaffen Arbeitsplätze und sichern perspektivisch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft. Neben innovativen Geschäftsideen und motivierten Mitarbeitenden benötigen Start-ups aber auch Kapitalgeber, die ein höheres Risiko entsprechend der frühen Unternehmensphase akzeptieren. In den vergangenen Jahren hat sich der deutsche Wagniskapitalmarkt (Venture Capital, VC) erheblich weiterentwickelt und auch dank der zahlreichen Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene an Reife gewonnen. Dennoch ist das VC-Ökosystem in Deutschland im internationalen Vergleich eher klein und hat deutlichen Nachholbedarf - insbesondere in der vom Zukunftsfonds adressierten Wachstumsphase.
Mit dem Zukunftsfonds verfolgt die Bundesregierung im Wesentlichen vier Ziele:
Näheres dazu auch hier: BMWK - Zukunftsfonds und BMF - Zukunftsfonds
Der Zukunftsfonds besteht aus mehreren Modulen, die ineinandergreifen und sich ergänzen. Sie sind auf die unterschiedlichen Finanzierungsbedarfe zugeschnitten, die Start-ups in den verschiedenen Abschnitten ihres Wachstums, insbesondere in der kapitalintensiven Wachstumsphase, aufweisen. Über die Module wird Kapital in verschiedenen Finanzierungsformen bereitgestellt:
Dem Zukunftsfonds stehen 10 Mrd. EUR neue Mittel der öffentlichen Hand zur Verfügung, hinzu kommen Gelder des ERP-Sondervermögens. Gemeinsam mit privaten und öffentlichen Partnern mobilisiert der Zukunftsfonds mit seinen verschiedenen Modulen substanziell weiteres Kapital. Die privaten Mittel stammen überwiegend von institutionellen Investoren, darunter risikoaffine VC-Investoren, aber auch konservativ ausgerichteten Versicherungen, Stiftungen, Pensionskassen und Family Offices.
KfW Capital fungiert als Koordinator der Bausteine des Zukunftsfonds, ist Umsetzer einzelner Module und arbeitet eng mit dem BMWK und dem BMFW sowie der KfW, dem EIF, dem High-Tech Gründerfonds (HTGF) und dem DeepTech & Climate Fund zusammen.
KfW Capital ist einer der größten VC-Fondsinvestoren in Deutschland und Europa. Ziel von KfW Capital als Beteiligungstochter der KfW Bankengruppe ist es, die Wagnis- und Wachstumskapitalversorgung für innovative Technologieunternehmen in Deutschland zu stärken: KfW Capital investiert mit Unterstützung des ERP-Sondervermögens und des Zukunftsfonds in deutsche und europäische VC-Fonds. So verbessert KfW Capital mittelbar den Zugang zu Wachstumskapital durch größere VC-Fonds und stärkt den Innovationsstandort Deutschland. KfW Capital ist bereits in über 100 VC-Fonds mit einem Volumen von rd. 2,2 Mrd. EUR investiert. Durch seine Erfahrung und Kenntnis des VC-Ökosystems ist KfW Capital wichtiger nationaler Partner der Bundesregierung bei Fragen rund um das VC-Ökosystem. KfW Capital hat im Auftrag des Bundes auch die Start-up-Hilfen während der Corona-Pandemie erfolgreich konstruiert und gemeinsam mit dem EIF umgesetzt.
Bereits zehn Bausteine mit einem Volumen von über 10 Mrd. EUR sind aktiv. Dazu zählen z.B. drei Instrumente für großvolumige Wachstumsfinanzierungen (GFF EIF Wachstumsfaszilität, ERP/Zukunftsfonds-Wachstumsfaszilität, ETCI) sowie der Wachstumsfonds Deutschland, der mit seinem Volumen von rd. 1 Mrd. EUR zu den größten VC-Dachfonds in Europa gehört. Es ist gelungen, hierfür über zwei Drittel des Fondsvolumens von privaten Investoren zu gewinnen. Weitere Bausteine, die bereits aktiv sind: der DeepTech & Climate Fonds und das Programm RegioInnoGrowth (KfW), welches seit August 2023 über die Landesförderinstitute Mittel für innovative Start-ups und kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bereitstellt.
Die folgenden Bausteine sind bereits eingeführt: